Als wir 1997 in unser Einfamilienhaus nach Biederitz zogen, stand fest, dass wir einen Hund haben wollen. Ich, Sabine, war mit Hunden groß geworden und hatte damals schon Freude daran mit unserem Dobermann und dann mit meinem Pudel Denny zu arbeiten. Deshalb beschlossen wir, dass auch unsere Kinder mit Hunden groß werden sollten. Sie wünschten sich ja auch schon lange einen Hund, aber in der Neubauwohnung in Magdeburg- Olvenstedt mußten sie dann erst einmal mit einem Meerschweinchen und einem Wellensittich vorlieb nehmen. Als wir im März 1997 eingezogen waren, fragten wir uns nun, welche Rasse am besten zu uns passen würde. Groß sollte er sein, kinderlieb, nicht zu aufgedreht, nicht schwer erziehbar, einfach was zum Kuscheln und Schmusen und auch zum Spielen zusammen mit uns und den Kindern. Ein Buch brachte uns da auf den Leonberger und als wir uns die sanften Riesen dann noch bei einer Züchterin angeschaut hatten, stand fest: Es muß ein LEONBERGER sein! So zog im Mai 1997 unsere Ronja bei uns ein. Für Ronja wurde sogar noch ein Zwinger angeschafft, den sie aber nie von innen sah, denn die ersten Nächte schlief sie natürlich bei uns mit im Haus und so blieb es dann auch dabei, denn es war viel schöner die kleine Ronja ständig um uns zu haben. Aber lange blieb sie nicht so klein, nein sie wuchs sehr schnell wie alle Leonberger. Mit 1 Jahr hatte sie eine stolze Größe von 75 cm und wog über 50 kg. Unsere Kinder spielten mit ihr im Garten, wir machten zusammen schöne Ausflüge und die Kinder wurden auch von Beginn an in die Erziehung des Hundes integriert. Das war auch wichtig, denn ein Erwachsener kann einen so großen unerzogenen Hund nicht halt, geschweige ein Kind. Da sie sich zu einer sehr schönen Hündin entwickelt hatte, nahmen wir auch an diversen Ausstellungen erfolgreich teil und so reifte in uns auch der Wunsch, diese liebenswerte Rasse zu züchten. So absolvierte Ronja 1999 auch erfolgreich die Körung im DCLH. Anfang Oktober hatte sie plötzlich abends nach dem Fressen eine große Unruhe, versuchte sämtliche Zimmerpflanzen aufzufressen. Wir fuhren zum Tierarzt, der eine Magendrehung diagnostizierte uns aber weiter in die Tierklinik in Magdeburg schickte. Dort angekommen, wurde sie operiert und es schien zunächst, dass sie die Magendrehung überstanden hatte. Doch plötzlich erbrach sie alles und der Urin wurde dunkelgrün. Ein Bluttest diagnostizierte völliges Nierenversagen, wahrscheinlich infolge der Magendrehung. Mehrere Tage hing sie hier zu Hause am Tropf, aber ihr Zustand verschlechterte sich weiter. In der Tierklinik legte man uns nahe, sie zur Beobachtung und Behandlung dort zu lassen, wir sollten sie am nächsten Morgen wieder abholen. Als wir anriefen, um sie zu holen, hieß es, dass sie in der Nacht verstorben sei. Es tat verdammt weh, dass sie nun tot war, aber noch mehr, dass wir sie vertrauensvoll dort gelassen haben und sie dort einsam und allein in der Nacht auf den kalten Fliesen in einem Zwinger einschlafen mußte. Ich hoffe, sie konnte es uns verzeihen. Nie wieder würden wir einen Hund zur Beobachtung in einer Tierklinik abgeben, ohne selbst dabei zu bleiben. Sicher ist das vielleicht einmal nach einer OP unumgänglich, aber alles andere akzeptieren wir für uns nicht mehr. Ronja, wir werden Dich nicht vergessen! Du warst unser erster Leonberger und hast uns durch Deine liebe Art, diese Rasse näher gebracht, so dass wir uns ein Leben ohne Leonberger nicht mehr vorstellen können.
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